Mittwoch, 21. August 2019

Dschungelleben 🌿 Tikal Erfahrung Guatemala

Heute stand etwas ganz besonderes auf dem Plan und auch der Grund, weshalb wir in Flores Halt machen wollten: Tikal. Da in Guatemala circa 60% der Bevölkerung indigene Wurzeln haben, war schnell klar, dass wir einen Guide für Tikal haben wollen, damit wir etwas mehr über die Kultur der Maya erfahren können. Gesagt, getan. Transport, Guide und Eintritt kosteten uns 350 Quetzales, was umgerechnet knapp 43 Euro sind.

Morgens um kurz vor 8 wurden wir zuhause schon von einem Minivan abgeholt. Dieser fuhr uns auf die Insel, wo wir dann auf einen größeren Bus warten mussten. Zu uns gesellten sich ungefähr 10 andere Abenteuerlustige, darunter sogar Deutsche. Diese konnte man übrigens auf 10 Meter Entfernung schon als solche identifizieren, da sie beim Warten ausgiebig frühstückten, in ihrer Blumenprint-Badehose, mit Bauchtasche, 5 Euro Sonnenbrille und Safari-Hut. Aber nicht nur die waren auf Anhieb erkennbar. Drei weitere Jungs warteten mit uns. Allesamt hatten sie Sonnebrand, trugen Badehosen und weiße Tennissocken mit Asics Sportschuhe. Was das wohl für eine Nationalität sein könnte? - Einen echten Briten erkennt man am Sonnenbrand! Das lasse ich jetzt einfach mal im Raum stehen.

Angekommen am Nationalpark erklärte uns der Guide, dass die Tour etwa 3 Stunden dauern würde. Ganz schön viel bei dem Wetter. Wir wanderten als los und der Guide zeigte uns auf dem Weg unter anderem den Baum des Lebens.

Weiter ging es zum Komplex R, wo wir eine abgeflachte Pyramide bestaunten. Vor der Pyramide standen 3 Stele, welche als Infoboard für die Gemeinde damals dienten. Davor befanden sich drei große Steine. Auf ihnen wurden Opfergaben in den Himmel geschickt. Typische Opfergaben waren Menschen - oder auch mal Schokolade. Weiter ging es zu einer Stele, auf der Schriftzeichen und Gemälde anzusehen waren. Erkennbar war einer der Herrscher von Tikal, sein Gesicht, seine Nase, sein Mund. In seiner Hand hielt er einen Stab und ein Krokodil, weil sein Name dem ähnelte. Danach wanderten wir durch den Dschungel zu zwei großen Hügeln. Unser Guide erklärte uns, dass sich dort drunter der Rest von Komplex R befindet, welcher noch nicht ausgebuddelt wäre. Grund dafür wäre das fehlende Geld. Die anderen Gebäude wurden nämlich auch nur durch Fördergelder anderer Länder ausgebuddelt. Des Weiteren sagte er, dass es aber auch nicht schlecht wäre, wenn nicht alles ausgegraben wird, damit auch die nächsten Generationen hoffentlich noch etwas von dieser Hochkultur haben. - Das sehen wir auch so!

Wir führten unsere Wanderung fort zum Tempel 4, welchen man sogar besteigen kann. Da Tikal eigentlich komplett aus Sandstein aufgebaut wurde, welcher sehr empfindlich ist, führt eine Holztreppe hoch auf den 60 Meter hohen Tempel. Von oben hat man eine fantastische Sicht auf die anderen beiden Tempel und einen Überblick über den gesamten Dschungel. Die Aussicht war wirklich der Hammer! Und nicht nur das, alle Tempel in Tikal wurden erdbebensicher gebaut. Man kann sich kaum vorstellen, wie dieser Bau vonstatten ging ohne Gerüste oder maschinelle Hilfe.

Aussicht vom Tempel IV in Tikal
Die Aussicht von Tempel 4 (auch bekannt aus Star Wars)

Weiter ging es zu einer weiteren Pyramide. Hier wurde uns erklärt, dass die Gebäude in Tikal früher alle rot waren. Man kann sogar heute noch an manchen Stellen die rosa Farbe erkennen. Auch hier führte eine Holztreppe nach oben, von wo aus man den Tempel 4, der alles überragte, bewundern konnte.

Die Aussicht von der Pyramide auf Tempel 4


Der Platz der sieben Tempel

Nach einem Abstecher am Platz der sieben Tempel un dem Tempel 5, ging es zum Plaza Mayor, wo Tempel 1 und 2, sowie die Nord- und Südakropolis alles einrahmen. Die 3 Stunden waren tatsächlich auch um. Das Gelände ist echt super weitläufig und bei der Hitze waren wir froh uns erst einmal ein bisschen ausruhen zu können. Und da Regenzeit ist, fing es auch direkt an zu regnen - eine schöne Abkühlung.

Tempel 5

Nachdem der Regen aufgehört hatte, haben wir noch ein wenig die umliegenden Ruinen erkundet und uns dann auf den Rückweg zum Eingang gemacht, der auch noch einmal gute 20 Minuten entfernt lag.
Tempel II in Guatemala Tikal
Tempel 2

Tempel I in Tikal Guatemala
Tempel 1

Am Ende lässt sich festhalten: Die Maya-Anlagen hier sind ganz anders als zum Beispiel in Tulum, wo wir vor 2 Jahren waren. Aber auch viel schöner, so mitten im Regenwald. Weniger Leute tummeln sich um die Ruinen und es wirkt, als würde hier viel mehr Wert auf die Erhaltung der Ruinen gelegt.

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