Donnerstag, 29. August 2019

Caye Caulker, Belize - das Badewannen Paradies?

Als wir aus dem Wassertaxi gestiegen sind, wurden wir direkt vom Karibik Flair empfangen. Glasklares Wasser, Palmen, Strand und niedliche Holzhütten in allerlei Farben. Das hat definitiv Lust auf mehr gemacht. Da der Weg zur Unterkunft bei 34 Grad und mit Rucksäcken beladen doch recht beschwerlich war, entschieden wir uns spontan für ein Golf Caddy. Autos gibt es hier nämlich nicht. Braucht es auch nicht, denn wir fuhren ans andere Ende der Insel - in circa 5 Minuten.

Ein kleiner Abschnitt an der Ostseite der Insel





In unserer Unterkunft angekommen begrüßte uns Hilda schon. Sie ist unsere Vermieterin. Hilda war direkt total offen und herzlich und plauderte los. Währenddessen zeigte sie uns die gesamte Unterkunft mit allen Möglichkeiten, die uns hier offen stehen. Sie war sehr erfreut darüber, dass wir uns für Caye Caulker entschieden haben und nicht für Caye Ambergris, denn dort soll es wohl in den letzten Jahren zu erhöhter Kriminalität gekommen sein.

So machten wir uns frohen Mutes auf, die Gegend zu erkunden. Ein Riesen-Vorteil bei unserer Unterkunft: Fahrräder sind inklusive! Und eine Küche. Das ist hier besonders von Vorteil, da die Restaurants (und generell alles) ein wenig teurer sind, als gewohnt. Klar, alles muss erst einmal vom Festland auf die Insel verfrachtet werden. Die nächsten Tage wurde also viel gekocht. Kartoffeln, Nudeln, Reis, dazu verschiedene Tomatensoßen, viel Gemüse und auch ab und zu Fisch. Die Auswahl an Gemüse war allerdings auch eher begrenzt. Zwiebeln, Paprika und Tomaten gab es, einmal konnten wir sogar eine Möhre und einen halben Brokkoli ergattern. Das war es dann aber auch schon fast mit der Auswahl im Supermarkt.

Hier gab es auch endlich eine Sache, von der wir dieses Jahr noch nichts hatten: Strand. Also machten wir uns beinahe jeden Tag auf den Weg zum Strand, gewannen ein bisschen an Farbe und sahen den Pelikanen, Seepferdchen, diversen Fischen und Rochen dabei zu, wie sie ebenfalls gemütlich hin und her schwammen.





Da wir nicht viel auswärts Essen waren, sind die Restaurants schwierig zu bewerten. Vom Hummer, eine der Spezialitäten der Insel, war nicht allzu viel zu sehen, da gerade keine Saison war. Trotzdem gab es natürlich viel Fisch, oftmals direkt vor dem Restaurant gegrillt. Eine weitere tolle Sache, die wir aber probiert und lieben gelernt haben sind Fry Jacks. Fry Jacks sind eigentlich recht simpel. Dünner Teig mit viel Backpulver frittieren, aufschneiden und füllen. Wahlweise mit Eiern, Hühnchen, Bohnen, Käse oder Schinken. Unser Favorit: Chicken & Beans. Und das bei knappen 20cm Durchmesser für einen Preis von 3 Belize-Dollar das Stück. Der Belize-Dollar ist fest an den US-Dollar gekoppelt (2:1), womit es ein gutes und günstiges kleines Mittagessen abgab.

Toll waren auch immer die Sonnenuntergänge von unserer hauseigenen Dachterasse. Insgesamt also unser länger Aufenthalt in diesem Urlaub und in gewisser Weise auch der entspannteste.

Sonnenuntergang auf Caye Caulker Belize

Zu Fuß über die Grenze 🐾 Von Guatemala nach Belize

Für uns ging es von Flores aus mit dem Bus nach Belize um 8 Uhr morgens. Während wir auf den Bus warteten, gesellte sich ein Schweizer zu uns. Wir plauderten ein bisschen über die nächsten Ziele und dann konnte es auch schon losgehen. Im klimatisierten Bus ging es zur Grenze. Dort ausgestiegen, durften wir mit unseren Backpacks und den kleinen Rucksäcken in ein kleines Häusschen. Dort saßen guatemaltekische Beamten, die uns den üblichen Ausreisestempel verpassten. Danach gings weiter. Zu Fuß raus aus aus dem Häusschen und ab ins nächste. Da angekommen saßen auch schon die belizischen Beamten. Wir mussten die selbst ausgefüllten Zettel abgeben. Die Dame am Schalter tippte irgendetwas aus dem Reisepass ab, las den Zettel durch und gab uns auch schon den nächsten Stempel. Dann noch schnell an den Zollbeamten vorbei und schon waren wir statt in Guatemala in Belize.

Immigration Card Belize

Immigration Card Belize 


Auf der anderen Seite der Grenze mussten wir dann noch ungefähr 30 Minuten warten, da auch unser Bus samt Busfahrer kontrolliert wurden. Im Anschluss daran durften wir unser Gepäck wieder abgeben, einsteigen und die ersten Eindrücke von Belize sammeln.

Wir fuhren eigentlich nur durch Dörfer. Eins davon stellte sich als San Ignacio heraus, was eine der größten "Städte" in Belize ist. Die Anführungszeichen sind schon beabsichtigt, da diese Städte in Belize keineswegs Berlin, Köln oder Düsseldorf gleichen. Man könnte sie eher Viersen zuordnen.

Unser nächster Stop war dann auch schon Belize City, wo wir aussteigen mussten. Belize City ist ein interessanter Mix aus alten, kleinen auf Stelzen gebauten Holzhütten neben größeren Betonbauten und luxuriöseren Häusschen. Im Hinterkopf hatten wir, dass das Land recht viel für den Umweltschutz macht und sehr darauf bedacht ist diese zu erhalten. Das kann man von Belize City nicht sagen. Wir waren tatsächlich ein bisschen enttäuscht, weil überall auf den Straßen Müll herumlag und das nicht zu unserer Vorstellung passte. Zudem gab es auch einige Gegenden, die schon fast Slums ähnelten.

Wie dem auch sei, Belize City war ja nicht unser Ziel. Für uns ging es mit einem Wassertaxi weiter nach Caye Caulker. Die kleine Insel liegt mitten in der Karibik und auch mitten im zweitgrößten Korallenriff der Welt. Unsere ersten Eindrücke von Caye Caulker erfahrt ihr im nächsten Post. Bis dahin!

Mittwoch, 21. August 2019

Dschungelleben 🌿 Tikal Erfahrung Guatemala

Heute stand etwas ganz besonderes auf dem Plan und auch der Grund, weshalb wir in Flores Halt machen wollten: Tikal. Da in Guatemala circa 60% der Bevölkerung indigene Wurzeln haben, war schnell klar, dass wir einen Guide für Tikal haben wollen, damit wir etwas mehr über die Kultur der Maya erfahren können. Gesagt, getan. Transport, Guide und Eintritt kosteten uns 350 Quetzales, was umgerechnet knapp 43 Euro sind.

Morgens um kurz vor 8 wurden wir zuhause schon von einem Minivan abgeholt. Dieser fuhr uns auf die Insel, wo wir dann auf einen größeren Bus warten mussten. Zu uns gesellten sich ungefähr 10 andere Abenteuerlustige, darunter sogar Deutsche. Diese konnte man übrigens auf 10 Meter Entfernung schon als solche identifizieren, da sie beim Warten ausgiebig frühstückten, in ihrer Blumenprint-Badehose, mit Bauchtasche, 5 Euro Sonnenbrille und Safari-Hut. Aber nicht nur die waren auf Anhieb erkennbar. Drei weitere Jungs warteten mit uns. Allesamt hatten sie Sonnebrand, trugen Badehosen und weiße Tennissocken mit Asics Sportschuhe. Was das wohl für eine Nationalität sein könnte? - Einen echten Briten erkennt man am Sonnenbrand! Das lasse ich jetzt einfach mal im Raum stehen.

Angekommen am Nationalpark erklärte uns der Guide, dass die Tour etwa 3 Stunden dauern würde. Ganz schön viel bei dem Wetter. Wir wanderten als los und der Guide zeigte uns auf dem Weg unter anderem den Baum des Lebens.

Weiter ging es zum Komplex R, wo wir eine abgeflachte Pyramide bestaunten. Vor der Pyramide standen 3 Stele, welche als Infoboard für die Gemeinde damals dienten. Davor befanden sich drei große Steine. Auf ihnen wurden Opfergaben in den Himmel geschickt. Typische Opfergaben waren Menschen - oder auch mal Schokolade. Weiter ging es zu einer Stele, auf der Schriftzeichen und Gemälde anzusehen waren. Erkennbar war einer der Herrscher von Tikal, sein Gesicht, seine Nase, sein Mund. In seiner Hand hielt er einen Stab und ein Krokodil, weil sein Name dem ähnelte. Danach wanderten wir durch den Dschungel zu zwei großen Hügeln. Unser Guide erklärte uns, dass sich dort drunter der Rest von Komplex R befindet, welcher noch nicht ausgebuddelt wäre. Grund dafür wäre das fehlende Geld. Die anderen Gebäude wurden nämlich auch nur durch Fördergelder anderer Länder ausgebuddelt. Des Weiteren sagte er, dass es aber auch nicht schlecht wäre, wenn nicht alles ausgegraben wird, damit auch die nächsten Generationen hoffentlich noch etwas von dieser Hochkultur haben. - Das sehen wir auch so!

Wir führten unsere Wanderung fort zum Tempel 4, welchen man sogar besteigen kann. Da Tikal eigentlich komplett aus Sandstein aufgebaut wurde, welcher sehr empfindlich ist, führt eine Holztreppe hoch auf den 60 Meter hohen Tempel. Von oben hat man eine fantastische Sicht auf die anderen beiden Tempel und einen Überblick über den gesamten Dschungel. Die Aussicht war wirklich der Hammer! Und nicht nur das, alle Tempel in Tikal wurden erdbebensicher gebaut. Man kann sich kaum vorstellen, wie dieser Bau vonstatten ging ohne Gerüste oder maschinelle Hilfe.

Aussicht vom Tempel IV in Tikal
Die Aussicht von Tempel 4 (auch bekannt aus Star Wars)

Weiter ging es zu einer weiteren Pyramide. Hier wurde uns erklärt, dass die Gebäude in Tikal früher alle rot waren. Man kann sogar heute noch an manchen Stellen die rosa Farbe erkennen. Auch hier führte eine Holztreppe nach oben, von wo aus man den Tempel 4, der alles überragte, bewundern konnte.

Die Aussicht von der Pyramide auf Tempel 4


Der Platz der sieben Tempel

Nach einem Abstecher am Platz der sieben Tempel un dem Tempel 5, ging es zum Plaza Mayor, wo Tempel 1 und 2, sowie die Nord- und Südakropolis alles einrahmen. Die 3 Stunden waren tatsächlich auch um. Das Gelände ist echt super weitläufig und bei der Hitze waren wir froh uns erst einmal ein bisschen ausruhen zu können. Und da Regenzeit ist, fing es auch direkt an zu regnen - eine schöne Abkühlung.

Tempel 5

Nachdem der Regen aufgehört hatte, haben wir noch ein wenig die umliegenden Ruinen erkundet und uns dann auf den Rückweg zum Eingang gemacht, der auch noch einmal gute 20 Minuten entfernt lag.
Tempel II in Guatemala Tikal
Tempel 2

Tempel I in Tikal Guatemala
Tempel 1

Am Ende lässt sich festhalten: Die Maya-Anlagen hier sind ganz anders als zum Beispiel in Tulum, wo wir vor 2 Jahren waren. Aber auch viel schöner, so mitten im Regenwald. Weniger Leute tummeln sich um die Ruinen und es wirkt, als würde hier viel mehr Wert auf die Erhaltung der Ruinen gelegt.

Dienstag, 20. August 2019

Ganz schön schwitzig! Flores, Guatemala

Am Freitagabend stand schon die nächste lange Busfahrt für uns an. Um 18:30 Uhr (natürlich nicht ganz so pünktlich) ging es für uns zuerst mit einem Minivan nach Guatemala-Stadt. Dort angekommen wurden wir und unser Gepäck in einen richtigen Reisebus verladen. Durch den Nachtbus konnten wir uns eine Unterkunft sparen. Aber so komfortabel wie ein richtiges Bett war das noch lange nicht. Mehrfach wurden wir wach, weil aus der Klimaanlage Wasser auf uns tropfte. Trotzdem war es einigermaßen ok und so haben wir eigentlich die gesamte Fahrt geschlafen.

Morgens um halb 7 kamen wir dann in Santa Elena an. Beim Aussteigen war schnell klar: wir befinden uns in einer komplett anderen Klimazone. Es waren schon 29 Grad und die Luftfeuchtigkeit war extrem hoch.

Wir entschieden uns, den Kilometer bis zu unserer Unterkunft zu Fuß zu bestreiten. Generell ist das ja kein Problem, allerdings mit zwei Rucksäcken auf und in einem Pullover gestaltet sich das schon als schwieriger. Parallel musste man auch noch die ganzen eifrigen Taxifahrer abwimmeln.

Unser Host ist ein super freundlicher Student, der sich mit einem Guesthouse etwas dazuverdient. Nur 10 Minuten zu Fuß von der bekannten Halbinsel Flores, wo wir auch unser erstes Abendessen, nach einem kleinen Mittagsschlaf und einem Einkauf in der nahegelegenen Mall, einnahmen.

Am nächsten Tag sollte es eigentlich mit dem Kajak über den See gehen. Dort gibt es einige Seile mit denen man in den See schwingen kann, Sprungbretter und Reifen mit denen man sich Treiben lassen kann. Die Verdauung hat allerdings, wahrscheinlich mit dem Temperaturumschwung, nicht ganz mitgespielt und so verschieben wir diesen Ausflug auf die kommenden Tage und erkundeten lieber ein wenig weiter die Halbinsel und erholten uns. Muss ja im Urlaub auch mal sein. Zum Sonnenuntergang landeten mehrere Tausend kleiner Vögel auf den Stromleitungen. Ein riesen Spektakel!





Freitag, 16. August 2019

Vom Atitlan über Antigua nach Chichi

Nach unserer Wanderung zum Indian Nose hatten wir Muskelkater ohne Ende. Vielleicht wäre ein bisschen mehr Sport eine gute Idee. Wie dem auch sei - den Tag über verbrachten wir hauptsächlich in unserer Unterkunft, da jeder Weg eine Qual für uns war. Trotzdem mussten wir notgedrungen einige Male den Berg in der Stadt hoch und runter: zum Frühstück und wieder zurüch, zur Tour Agency, um unsere Weiterfahrt zu organisieren und schließlich auch nochmal zum Abendessen. Geschafft von dem Tag gingen wir recht früh schlafen, denn am nächsten Morgen mussten wir wieder früh raus, um zurück nach Antigua zu fahren.

Gegen 8:15 Uhr sollten wir bei der Tour Agency sein, damit wir dort von einem Minivan abgeholt werden. Pünktlich standen wir bereit und trafen sogar noch unseren Guide von der Wanderung. Wir plauderten ein wenig über unsere Weiterreise und über seinen Besuch in Deutschland in Zukunft. Die Zeit verging. Mittlerweile war es 8:30 Uhr und noch kein Van in Sicht. Na gut. Wir setzten unsere Rücksäcke ab und machten es uns gemütlich. Eine Guatemaltekin kam auf uns zu und verkaufte uns noch leckeres selbstgemachtes Schoko-Bananenbrot und Kokosbrot. Perfekt fürs Frühstück, denn das mussten wir leider heute auslassen.
Um 9 Uhr war es dann endlich so weit. Unsere Fahrt konnte losgehen. Im Bus saßen schon einige andere Backpacker, aus den USA und aus Spanien. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke, erfuhren wir, dass garnicht alle nach Antigua wollten. Zwei der Amerikaner waren auf dem Weg nach Xela, die anderen beiden auf dem Weg nach Guatemala City. Unser Fahrer, der ungefähr alle zwei Minuten anhielt und seine Freunde grüßte, verpasste die richtige Tankstelle, wo die beiden Amis in einen anderen Van steigen sollten, um nach Xela zu gelangen. Also hieß es, den halben Weg wieder zurück. Nachdem wir die zwei dann abgesetzt hatten, nahm das Chaos seinen Lauf.

Mitten auf der Autobahn blieben alle Autos stehen. Wir schauten aus dem Fenster und beobachteten die Polizei, die ganz enspannt neben uns stand. Hm, was das wohl sein konnte? Unser Fahrer war sich auch nicht sicher und stieg erstmal aus, um nachzufragen, was hier los sei. Als er zurückkam erklärte er uns, dass es ein Protest sei und es definitiv keine andere Lösung gäbe, als zu warten. Alle Autofahrer machten ihre Motoren aus, stiegen aus und schauten sich um. Wir ebenfalls, schwups ausgestiegen und nach vorne gelaufen, konnte man das ganze Ausmaß sehen. Die Autobahn wurde durch einen Sitzstreik blockiert. Aus dem Mikrofon erschallten Parolen, die wir mit unserem überschaulichen Vokabular nicht verstanden. Für das leibliche Wohl war auch gesorgt, Straßenverkäufer irrten umher und baten einem von Nüssen bis zu Äpfeln alles an.



Die Zeit verging, der Stau wurde immer länger und die Busfahrer der Chickenbusse immer ungeduldiger. Jetzt stellt sich die Frage, wie löst man in Guatemala einen Sitzstreik am besten auf? Ganz einfach, indem die Chickenbusse die Motoren aufheulen lassen und einmal gewaltig Gas geben und auf die Menschenmenge zufahren. Dazu fangen alle anderen Autofahrer an zu hupen und ihre Motoren aufheulen zu lassen. Die Gesamtsituation war wirklich nicht abgesprochen, aber jeder Auto/Busfahrer wusste ganz genau was zutun war. Die streikenden Menschen verschwanden ziemlich schnell von der  Autobahn und die Fahrt konnte weitergehen. Um jetzt auch noch zu zeigen, dass sich der Stau aufgelöst hat, ist es besonders wichtig, dem Gegenverkehr bis zum Stauende zuzuhupen, als Zeichen der Weiterfahrt.

Gegen 14 Uhr sind wir dann endlich in Antigua angekommen. Ausruhen konnten wir uns trotzdem nicht. Es war nämlich schon Mittwoch und Donnerstags ist in Chichi immer Markttag. Da dies der größte Markt in Zentralamerika ist, wollten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen.

Markttag in Chichicastenango

Abfahrt war also am Donnerstag gegen 7 Uhr morgens. Erfahrungsgemäß verzögert sich die Abfahrt, dementsprechend bestiegen wir gegen 7:20 Uhr unseren Minivan. Dieses Mal war das Glück nicht auf unserer Seite. Der Bus war sehr voll und schnell wurden noch ein paar Sitze hochgeklappt, um für alle Fahrgäste Platz zu schaffen. Die nächsten 3 Stunden wurden also ohne Rückenlehne verbracht. Dafür war der Bus aber auch besonders multikulturell. Spanier, Franzosen, Costa Ricaner, Italiener und wir. Auch den Altersdurchschnitt haben wir deutlich gesenkt. Märkte scheinen wohl eher für das Ältere Publikum interessant zu sein. Aber man sieht auch: Guatemala kann man auch problemlos mit 60+ noch bereisen, wenn man denn auf ein wenig Komfort verzichten kann.



In Chichi angekommen wurden wir gebeten uns einige Stunden später wieder an der selben Stelle zur Weiterfahrt einzufinden. Und so machten wir uns auf den Markt zu erkunden. Dabei stelle sich heraus, dass an diesem Tag eigentlich die ganze Stadt ein einziger Markt ist. Und es gibt tatsächlich fast alles. Von Hühnern und Truthähnen (lebendig oder tot) bis zu Handyhüllen und Macheten war wirklich alles dabei. Dennoch wiederholte sich viel und es gab viele Marktstände die eher auf Touristen ausgerichtet zu sein scheinen. Dementsprechend "klein" war zum Beispiel das Angebot an frischem Obst und Gemüse. Also eine Sehenswürdigkeit, die besuchen kann, aber nicht muss.

Zurück ging die Fahrt dann im selben Bus, aber mit anderen Insassen. Fast alle unserer Mitfahrer vom Hinweg machten sich auf den Weg zum Atitlan See, während einige, die von dort kamen, mit uns nach Antigua zurückkehrten. Ohne Straßensperre ging es also problemlos und schnell zurück. Unterwegs durften wir auf den kurvigen und bergigen Highway auch noch ein Fahrradrennen beobachten. Etwas, womit man hier dann doch nicht gerechnet hätte.

Mittwoch, 14. August 2019

Unsere Zeit in San Pedro La Laguna

Die erste Nacht in unserer kleinen Unterkunft in San Pedro La Laguna, mit Blick über den Atitlan See war sehr erholsam. In dem riesigen Kratersee, mit einer Fläche von knapp 126 m², ist es sehr ruhig und jedes Dorf ist ein wenig anders.
San Pedro, der Backpacker-Ort, hat viele Restaurants, Bars und Touranbieter und es sind viele junge Leute unterwegs. Unser erstes Frühstück war, wie immer bisher Típico - Rührei mit schwarzen Bohnen, gebratenen Bananen und Tortillas. Gestärkt machten wir uns auf den Weg, auch noch ein weiteres Dorf zu erkunden: Das gegenüber gelegene San Marcos.



San Marcos ist deutlich ruhiger als San Pedro. Überall gibt es die Möglichkeit beim Yoga zu entspannen oder sich eine Massage zu gönnen. In den engen Gassen spürt man die Hitze des Tages nur bedingt und es lässt sich wunderbar erkunden. Die Fahrt von San Pedro, mit einem kurzen Zwischenstop in San Juan, kostet Q10 pro Person und ist für einen kleinen Tagesausflug auf jeden Fall super investiert.
 Unser Ausblick in San Pedro - landeinwärts



Zum Abendessen gab es Burrito mit Seeblick, und wir waren definitiv gesättigt und es ging auch schon recht früh ins Bett, denn am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen.

Indian Nose oder besser: Mayan Face


Um 3:15 Uhr klingelte der Wecker. Nach einem Müsliriegel ging es auf die Straße, wo wir von unserem Guide Henry erwartet wurden. Henry konnte sogar ein paar Worte Deutsch, "Hallo, wie geht's? Noch nicht kaputt?" - Wohl die wichtigsten Vokabeln für einen Bergführer. So setzten wir uns schnellen Schrittes in Bewegung in Richtung Hauptstraße, wo wir kurze Zeit später von einem kleinen Bus aufgenommen wurden. Einige weitere Stops an verschiedenen Hostels und dann eine 30-minütige Fahrt über die engen Straßen führte uns weg vom See und in ein kleines, hinter dem Krater gelegenes Dorf. In der Dunkelheit machten wir uns im Gänsemarsch auf. Zuerst durch Maisfelder, dann entlang des Hanges und später über steile Treppen hinauf zum bekannten Aussichtspunkt. Eine gute halbe Stunde später fanden wir uns auf einem kleinen Felsvorsprung ein und erfuhren viel über den See und seine Geschichte, die umliegenden Vulkane und Dörfer. Wie abgesprochen wurden wir auch Zeuge einer kleiner Eruption des weit entfernten Volcano Fuegos, wo sich ein kleiner roter Streifen in die Luft schlängelte. In der Zwischenzeit erhob sich langsam und sachte die Sonne am Horizont. Während wir unsere Kamera aufbauten, kletterten wir ein paar Meter nach oben, wo einige Einheimische mit Kaffee und Brot warteten. Eine sehr gute kleine Stärkung, immerhin war es gerade einmal 5:45 Uhr.


Da dort aber noch weitere Gruppen ihren Platz aufgeschlagen hatten, kletterten wir mit unseren dänischen und französischen Mitwanderern schnell wieder nach unten - genau rechtzeitig! Denn als wir es uns gemütlich gemacht hatten, erhob sich die Sonne über den Spitzen des Kraterrandes und offenbarte den See in seiner vollsten Schönheit. Mehr braucht man dazu dann eigentlich auch nicht sagen und die nächsten Minuten wurden mit Staunen verbracht, bevor es den selben Weg wieder zurück zum Bus und nach Hause ging, wo wir gegen 7:15 Uhr wieder ankamen.

Montag, 12. August 2019

Von Antigua zum Atitlan See

Antigua ist ein guter Ort, um sich in Guatemala zu akklimatisieren. Da die Stadt sehr touristisch ist, kann man sein Spanisch auf die Probe stellen und im Zweifelsfall hilft auch ein wenig Englisch oder Zeichensprache, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.
An unserem ersten richtigen Tag haben wir zuerst die Straßen und Gassen von Antigua erkundet, die vielen alten Bauten und bunten Kleidungen bestaunt und eine lokale SIM-Karte aktivieren lassen. Im größten Supermarkt der Innenstadt, einem Bodegona, gab es für 100 Quetzales, umgerechnet etwa 12€ eine SIM-Karte mit 7GB Internet für 30 Tage. Die freundlichen Mitarbeiter helfen einem beim Aktivieren und schon kann es losgehen.




Am nächsten Tag haben wir uns, nach dem Frühstück im Fernandos, das direkt neben unserer Unterkunft liegt, auf den Weg zum Cerro de la Cruz gemacht. Ein 30-minütiger Spaziergang, vorbei an der Iglesia de La Merced und deren Park, und anschließend über viele Treppen zum Aussichtspunkt.
Die Aussicht ist wirklich eindrucksvoll! Mit etwas Glück, da der Volcano Aqua nicht von Wolken verdeckt war, konnten wir wunderschöne Fotos machen und Antigua noch einmal von oben betrachten. Für so einen kleinen Ausflug definitiv empfehlenswert.




Den Nachmittag haben wir dann ruhig verbracht, denn irgendwie schlaucht der Jetlag doch noch ein bisschen und wir sind relativ früh müde. Dafür aber auch immer schon um 7 Uhr morgens aktiv. Außerdem ging es am nächsten Tag auch schon weiter zum Atitlan See. Den Shuttlebus nach Panajachel hat unsere freundliche Gastgeberin für uns organisiert und somit wurden wir direkt vor der Tür abgeholt. Womit wir nicht gerechnet haben: Die erste Stunde verbrachten wir damit durch die holprig gepflasterten Straßen Antiguas zu fahren, um weitere Fahrgäste einzusammeln. Umso dankbarer waren wir, dass wir auf der anschließenden 2,5-stündigen Fahrt zum See eine Klo-Pause eingelegt haben. Danke an dieser Stelle an den etwas überproportionierten Orangensaft-Kelch, den es zum Frühstück gab. Die Fahrt an sich war angenehmer als erwartet, über die ausgebauten Straßen und anschließenden Serpentinen hinunter zum Ufer. Allerdings gab es eine Situation, die durchaus für Erstaunen und gleichzeitig Verwirrung sorgte. Mitten auf der Autobahn hat ein Polizist den gesamten Verkehr aufgehalten. Naja, was könnte schon der Grund dafür auf einer Autobahn sein? Stau? Unfall?
Nein! - Eine Beerdigung. Der Trauerzug mit einer Größe von circa 50 Menschen und 20 Autos musste einmal die Straße überqueren.

In Panajachel angekommen ging alles recht flott. Ein circa 15-minütiger Spaziergang durch die Haupt- & Marktstraße der Stadt hinunter zum Pier. Das Lancha, so heißen die kleinen Motorboote die als Fähren genutzt werden, legte auch ab während wir noch mit unseren Rucksäcken auf die letzten freien Plätze fielen. Die Überfahrt kostet übrigens Q25, also etwa 3€.
Mit Vollgas ging es über den See. Etwas holprig, da nachmittags immer ein wenig mehr Wind durch die Berge pfeift, aber vollkommen ok. Nach einer halben Stunde kamen wir dann an unserem Ziel San Pedro La Laguna an. Das Dorf ist bei Backpackern bekannt und bietet viele, relativ günstige Unterkünfte und eine Vielzahl an Restaurants. Nach einem Streifzug durch die Gassen ist festzuhalten: Irgendwie sehr israelisch hier! Viele Schilder sind entweder zweisprachig oder direkt nur auf hebräisch, in jedem zweiten Restaurant gibt es Falafel und Hummus. Auch mal eine Abwechslung.

Und so verabschieden wir uns mit einem schönen Ausblick von unserem Balkon, weit über dem See.



Freitag, 9. August 2019

Guatemala wir kommen!

Neuer Sommer, neues Abenteuer!

Dieses Jahr geht es nach Guatemala. Und während wir unseren ersten Tag auf der Terrasse der Unterkunft ausklingen lassen, ein kleiner Rückblick auf die Anreise.

Donnerstag ging es früh los, denn um kurz vor 8 startete unser Flieger nach Madrid. Während des Starts konnten wir noch einmal winken. Denn wir dem klaren Morgen konnte man wunderbar sehen wie wir über Neuss, Mönchengladbach und Viersen geflogen sind, bevor wir nach Süden abgedreht sind.

In Madrid hatten wir einen kurzen, zweistündigen Aufenthalt und dann ging es auch schon weiter nach Guatemala - aber die erste Verwirrung: Der Flug geht ja nach San Salvador! So war es auch, allerdings mit einem kurzen Zwischenstop in Guatemala, wo sich die Wege der Passagiere dann trennten. Unterwegs hatten wir die Möglichkeit einen Blick auf die Bahamas und Kuba zu erhaschen!



Also raus aus dem Flughafen und direkt von unserem Fahrer am Ausgang begrüßt stand eine knapp 1,5-stündige Autofahrt nach Antigua auf dem Programm. Da wir gegen 16:00 Uhr Ortszeit gelandet sind hieß es: Berufsverkehr. Warten, hupen, und langsam nach vorne arbeiten. Während der Fahrt setzte auch ein starker Regen ein, wie es hier abends auf Grund der Regenzeit aktuell üblich ist. Über kurvige, aber doch gut ausgebaute Straßen, erreichten wir Antigua, eines, wenn nicht sogar das beliebteste, Reiseziel in Guatemala.
Auf circa. 1.500 Metern liegt Antigua zwischen drei Vulkanen: Volcano Aqua, Volcano Fuego und Volcano Acatenango. Die Altstadt hat ihren ganz eigenen Stil, voller alter Bauten aus der Kolonialzeit und voller Kopfsteinpflaster, vieler Kirchen und dem berühmten Santa Catalina Bogen.



Geschafft von der Fahrt und bereits durch die mehreren Mahlzeiten auf dem Flug gesättigt, begeben wir uns also erst einmal zur Ruhe und schauen was die nächsten Tage noch bringen. Danach geht die Reise weiter, über den Atitlan See in Richtung Norden zu den Mayaruinen von Tikal, zur Karibik und wohin die Reise uns sonst noch trägt.

Windige Südküste in Tangalle und Mirissa, Sri Lanka

Nach einer knapp 3-stündigen Fahrt von Ella nach Tangalle konnten wir hier unser neues Heim beziehen. Direkt am Strand, im ersten Stock, wurde unser Blick auf's Meer nur durch ein paar Palmwedel gestört.


Am nächsten Tag stand schon wieder Erkundung auf dem Plan. Dieses Mal sollte es zum Secret Beach nahe Mirissa gehen. Der Name ist Programm, denn dieser Strand ist versteckt hinter einem Berg. Somit hat unserer TukTuk Fahrer uns oben am Berg rausgeschmissen und wir starteten unseren Marsch nach unten. Der Trampelpfad nach unten war etwas beschwerlich, aber durchaus machbar.
Als wir ankamen, wurden wir ein wenig enttäuscht. Obwohl der Strand auf Fotos unwahrscheinlich schön aussieht, gab es keinen Sandstrand, sondern nur Steine. Zwischen den Steinen versteckten sich Krabben, sodass man seine Schuhe wirklich nicht ausziehen konnte.
Deswegen entschieden wir uns den Rückweg wieder anzutreten und einen anderen Strand aufzusuchen: den Silent Beach.

Unsere Nachbarn hatten zwei TukTuks. Wir gingen also rüber und fragten, ob sie uns fahren könnten.  Der Weg war ihnen auch bekannt. Also konnte nichts mehr schief gehen. Am Silent Beach angekommen, waren wir erstaunt über diesen unfassbar schönen, langen Sandstrand. Es waren kaum Menschen da. Den Strand teilten wir uns lediglich mit einem Pärchen.


Unter den Palmen haben wir unser Lager aufgeschlagen. Der Silent Beach macht seinem Namen auf jeden Fall alle Ehre, was die Menschen angeht. Was das Wasser betrifft, ist zu sagen, dass das Meer alles andere als ruhig war. Schwimmen konnten wir nicht, aber um uns abzukühlen, sind wir immer wieder reingehüpft. Spaßig wurde es, wenn die Wellen zu groß waren und wir sie falsch eingeschätzt haben. Denn dann wurden uns die Füße weggezogen und wir hatten einen kleinen Tauchgang mit anschließender Anspülung ans Ufer - wie ein gestrandeter Wal.

Nach einem entspannten Tag am Strand sind wir abends in ein kleines Restaurant gegangen. Dieses wurde von zwei Schwestern geführt. Das Essen war mehr als ausreichend und echt lecker! Dabei spielte es keine Rolle, ob es ein Kottu war oder doch Fried Rice. Das Tomaten Chutney war auch mit Abstand das Beste, was wir hier gegessen haben.