Donnerstag, 24. August 2017

Leben ohne Regeln

Wir wollen euch heute ein paar Eindrücke in das Leben und Verhalten der Mexikaner näher bringen und wissen garnicht so recht, wo wir überhaupt anfangen sollen. 

Auto fahren
Beginnen wir mit dem Auto fahren. Grundsätzlich kann man sagen, dass das Auto niemals zu klein ist. Wir saßen letztens in einem Kleinbus, der für 11 Personen ausgelegt ist, mit 18. Hmmm ja, also zuhause wäre das nicht erlaubt. Wir haben uns mehr oder weniger gestapelt und gequetscht. Es hätte bestimmt noch die eine oder andere Person mehr rein gepasst, wäre da nicht ein Surfboard gewesen, was über die Kopfstützen gelegt wurde. 
Wir hätten fast vergessen zu erwähnen, dass falls der Innenraum des Autos besetzt ist, man sich es auch gerne auf der Ladefläche gemütlich machen kann, während der Hund es sich auf der Rückbank des Autos gemütlich gemacht hat. Das war für uns die Härte! Wir Europäer, die sowas von regelkonform sind, sollen auf die Ladefläche? Uns blieb nichts anderes übrig, also sind wir dort drauf gehüpft. Muss man mal gemacht haben, macht auf jeden Fall Spaß! 
Nun gut, das mag schon heftig klingen, aber was wir danach gesehen haben, hat alles übertroffen, sodass selbst der Busfahrer den Kopf schüttelte. An einer Kreuzung stand ein Motorrad. Darauf saßen 5 Leute. HALLLOOOO 5??!! 

Ein weiteres Mysterium ist dann noch die Warnblickanlage. In Deutschland wird sie ziemlich selten benutzt. Hier dafür umso öfter. Sei es zum Anhalten, Abbiegen, Grüßen oder auch als Zeichen dafür, dass man überholen darf. 

Nun denn, jetzt kommen wir zum Thema Sicherheit. Die wird hier scheinbar nicht so groß geschrieben, wie bei uns. Anschnallen wird vollkommen überbewertet. Teilweise existieren nicht mal mehr Gurte in den Autos. Sobald das Telefon klingelt, wird natürlich auch dran gegangen. Das hat Priorität! Guuut, das ist vielleicht bei einigen Autofahrern in Deutschland genauso. 

Bus fahren
Dazu gibt es garnicht so viel zu sagen, es gibt hier nämlich keine Bushaltestellen. Das bedeutet, man winkt einfach, wenn der Bus in Sichtweite ist und wird eingesammelt. Oder man steigt einfach an der roten Ampel ein, da die Bustüren sowieso immer offen sind. Heute sind wir mit einem Ford Transit gefahren, der so umgebaut war, dass man ihn als "Bus" bezeichnen könnte. 

Restaurants 
Joa, das was man hier Restaurant nennt, ist meist ein Art Carport. Die meisten Stühle sind Holzstämme, die auf Dauer echt unbequem werden können. Von außen betrachtet sieht alles nicht allzu hygienisch aus. Die Speisekarten sind alt und dreckig, überall laufen Hunde herum und die "Küche" ist mitten im Restaurant. Trotzdem hat das alles seinen Charme und man fühlt sich wohl. Das Essen ist sehr gut und wir sind davon nicht krank geworden. Die meisten Besitzer betreiben ihr Restaurant aus purer Leidenschaft, sie verdienen damit geschätzt so viel Geld, dass sie ihre zwei/drei Mitarbeiter bezahlen können und am Abend mit +- 0 raus kommen. Das merkt man daran, dass ein Bier im Kiosk 20 Pesos kostet (umgerechnet 1 Euro). Das Bier wird, sobald man es im Restaurant bestellt, dann im Kiosk gekauft und an uns für 25 Pesos weiterverkauft. 





Aber auch wenn man sich im deutschen Bürokratiedschungel manchmal ein Leben ohne Regeln wünscht, gibt es auch in Mexiko viele Probleme, die kaum zu bewältigen sind. Dazu kommt aber noch ein seperater Blogpost 🙉

Samstag, 19. August 2017

Casa Wabi

Wir zeigen Euch heute etwas genauer, wo wir arbeiten.

Casa Wabi ist eine Non-Profit-Organisation, die Künstlern die Möglichkeit bietet sich frei zu entfalten. Die Künstler werden von der Casa Wabi Fundación eingeladen und können, wann sich möchten, dort einziehen. Maximal können sieben Künstler gleichzeitig dort wohnen.





Zum jetzigen Zeitpunkt wohnen Virginia Colwell, Mohamed Namou, Nino Cozzi, James Capper und Salvatore Arancio dort. Eine richtig coole Truppe! Mit denen gemeinsam frühstücken ist jedes Mal wirklich lustig.




Der kleine, circa 1,60m Mann ganz links ist Genaro. Er ist Historiker und betreut die Communities in Casa Wabi. Leider spricht er kein Englisch, sodass Unterhaltungen ziemlich schwierig sind. Und wenn niemandem mehr was einfällt, wird einfach gelacht - kurz gesagt, JEDER mag Genaro.

Dann gibt es noch Gustavo. Leider haben wir kein Foto von ihm. Er kommt ursprünglich aus Mexiko Stadt und arbeitet seit circa 1 1/2 Monaten für Casa Wabi. Wenn er keine Führungen hält oder mit Genaro unterwegs ist, um Communities zu besuchen, spielt er unseren Babysitter. Eigentlich ganz entspannt, da er selbst noch relativ jung ist und wir uns ja auch nicht überarbeiten sollen 😋.

Damit ihr ein paar Eindrücke bekommt, haben wir natürlich auch ein Video für euch.





Freitag, 18. August 2017

Hidden Paradise 🌴

Heute haben wir uns überlegt zum Playa Coral zu fahren. Gustavo, unser Babysitter in Casa Wabi, hat uns gestern erzählt, dass dies ein wunderschöner Strand sein soll. Außerdem wären dort, wenn überhaupt, nur Einheimische. Der Strand sei wohl etwas versteckt.

Nun gut, das scheint ja kein Problem zu sein - dachten wir! 

Wir haben uns ein Taxi geschnappt, wovon es hier ja sehr viele gibt, und sagten "Playa Coral, por favor". Der Mexikaner hatten nicht die leiseste Ahnung was wir von ihm wollten, hmmm. 

Kein Problem, wir haben uns vorher bei Google Maps angesehen, wo das ungefähr sein könnte und nannten ihm einfach den nächsten Strand. "Das ist direkt daneben" waren Bennys Worte.

So sind wir also zum Playa Bacocho fahren und den Strand entlang gelaufen, in der prallen Sonne. Irgendwann gings aber nicht mehr weiter, da nur noch Felsen da waren. Die konnten wir Touris mit unseren Flip Flops natürlich nicht überqueren. Der Strand war aber schon in Sichtweite.

Also wieder zurück... 

Auf dem Rückweg hat uns dann ein ziemlich nettes mexikanisches Pärchen gefragt, ob sie uns mitnehmen sollen. Auch als wir ihnen erzählt haben, dass wir einen Strand suchen, war das kein Problem für sie uns dort hin zu bringen. Wir sind dann auf die Ladefläche vom PickUp gehüpft, wie das hier so üblich ist. 

Nachdem wir uns verfahren hatten und noch zusätzlich einen Taxifahrer fragten, wo das denn genau sei, zeigte dieser auf einen Trampelpfad neben einem fetten Erdrutsch. 

Das kann ja was werden, dachten wir uns. Wir bedankten uns fürs Mitnehmen und folgten dem Pfad. Irgendwie erinnerte das an ein kleines Abenteuer 😅

Aber schaut selbst. Die Mühe hat sich mehr als gelohnt! Am Strand waren vielleicht 4-5 andere Personen und die Wellen waren auch garnicht so hoch 🌊



Freitag, 11. August 2017

🐢 Schildkröten Freilassung in Puerto Escondido


Wir haben uns heute gegen 5 Uhr auf den Weg zum Playa Coral gemacht, um Teil der Schildkröten-Freilassung zu sein.


Beginnen wir erstmal damit, etwas über Meeresschildkröten im Allgemeinen zu sagen.
Sie verbringen ihr ganzes Leben im Wasser, bis auf die Eiablage. Dafür kehren sie an den Strand zurück, an dem sie selbst geboren wurden. Die weichschaligen Eier werden in einer Grube abgelegt und danach macht sich das Weibchen wieder auf den Weg ins Meer zurück. 
Ausgebrütet werden die Eier durch die Temperatur. Ab 29,5 Grad entwickeln sich Weibchen und darunter werden es Männchen. 

Man kann sich nun also vorstellen wie schwierig es ist ohne Schutz der Elterntiere aufzuwachsen, denn natürlich haben auch Meeresschildkröten Feinde. Dazu zählen Möwen und Raubvögel, die nur darauf warten, dass die Eier schlüpfen, um sich dann satt zu fressen. Es gibt aber auch natürliche Bedrohung durch Stürme, die die Nester zerstören.
Eine weitere Bedrohung ist der Mensch durch Lichtquellen, Straßen oder auch Städten direkt am Strand. Oder aber die Tatsache, dass das Fleisch, die Eier oder der Panzer gerade in asiatischen Ländern sehr beliebt sind. Trotz Restriktionen werden die Meeresschildkröten gejagt. 


Meeresschildkröten stehen unter Artenschutz. Weil die Population bedroht ist, gibt es solche Organisationen, die bewusst die Eier suchen und aufpassen, dass nichts damit geschieht. Wenn die Schildkröten dann geschlüpft sind, werden sie an dem Strand, an dem auch die Eier gefunden worden freigelassen. Somit versucht man die Überlebenschancen zu steigern.











Und damit ihr auch in den Genuss von bewegten Bildern kommen könnt, haben wir natürlich auch ein wenig gefilmt:



Mittwoch, 9. August 2017

La Punta y Playa Carrizalillo

Wir wohnen im Stadtteil La Punta. Egal wem man davon erzählt, bei allen leuchten direkt die Augen. Wieso das so ist? - Das wissen wir auch nicht so genau.

Aber mit der Zeit fängt man wirklich an den Stadtteil zu lieben. Gründe dafür gibt es genug: 

Abends wird die Musik in allen Restaurants aufgedreht und man weiß nicht so recht, wo man denn jetzt was essen soll. Ein Restaurant reiht sich an das nächste und alle sind voll. Und vorallem richtig lecker! 



Tagsüber läuft hier so ziemlich jeder mit seinem Surfboard zum Strand. Dabei wird man von jedem freundlich gegrüßt und die Atmosphäre ist ziemlich entspannt.




Der wohl beste Obst- und Gemüseladen befindet sich natürlich auch in La Punta. Hier holen wir uns ab und an eine kalte Kokosnuss oder auch gerne selbst gebackene Brötchen. Die sind im Leben nicht mit deutschen Brötchen zu vergleichen, denn sie sind viel süßer. - Wie irgendwie alles hier. 

Den Strand darf man dabei auch nicht vergessen! 
Denn auch wenn hier schwimmen nicht immer erlaubt ist, aufgrund der riesigen Wellen, ist er wirklich schön. Er ist endlos lang und es macht allein schon Spaß den Surfern zuzuschauen. 

Den womöglich schönsten Strand haben wir aber auch schon entdeckt. Der Playa Carrizalillo! 







Um diesen wunderschönen Strand überhaupt zu erreichen, muss man 168 Stufen hinunter laufen. 


Aber es lohnt sich! Denn hauptsächlich sind dort Einheimische, die es sich dort gut gehen lassen.
Obwohl Carrizalillo wirklich ein Traum ist, ist er uns doch etwas zu voll gewesen. Deswegen machen wir uns die nächsten Tage auf die Suche nach einer noch kleineren Bucht, die nicht ganz so überfüllt ist. 

Samstag, 5. August 2017

Hot Springs und Lucky Luke

Wir haben heute eine Reittour zu den Atotonilco Hot Springs gemacht.

Um 9 wurden wir vom Veranstalter zuhause in La Punta abgeholt und nach San José  gefahren. Dies ist ein kleines Dorf circa 23 km von Puerto Escondido entfernt. Dort wurden wir schon freundlich von einer Familie empfangen, die uns die Pferde zur Verfügung stellte.
Gemeinsam mit einem Guide ging es auch schon los.

Wir sind an einem Fluss entlang geritten und haben diesen auch mehrmals durchquert. Das war echt cool!






Auf dem Weg haben wir auch einige Wildpferde und Esel gesehen. Das war natürlich ein besonderes Erlebnis, denn wo sieht man bei uns schon Wildpferde, außer in Dülmen? 


Kommen wir nun zum wohl besten Bild. Ich würde sagen Benny macht eine sehr gute Figur auf dem Pferd! Auch wenn er vorher etwas besorgt war, sieht das doch garnicht schlecht aus. Und seine "Pferdehaarallergie" ist scheinbar auch wie verflogen. 
Irgendwie erinnert er mich ein bisschen an Lucky Luke, findet ihr nicht? 😋




Nach ungefähr einer Stunde sind wir dann abgestiegen und zu den Thermalquellen weiter gelaufen. Diese entstehen dadurch, dass sich das Wasser unterirdisch erhitzt und bis in tiefere Bereiche der Erde zirkuliert und sich dort weiter erwärmt. Das Wasser ist sehr warm und hat eine heilende Wirkung. Das liegt daran, dass viele Mineralien drin enthalten sind.
Uns wurde gesagt, dass das Wasser gut sein würde gegen Mückenstiche und auch Sonnenbrand. Zudem macht es die Haut sehr weich und geschmeidig.



Die Thermalquelle in Atotonilco vermischt sich im weiteren Verlauf mit dem kalten Wasser des Flusses, was sehr angenehm ist.












Freitag, 4. August 2017

Ausflug zum Mercado

Am Donnerstag haben wir zusammen mit einer Sprachlehrerin den Markt, also den Mercado in Puerto Escondido, besucht.
Vergleichbar mit deutschen Märkten ist das, was wir gesehen haben, wohl kaum, denn kaufen kann man alles: Klassischerweise natürlich Früchte, Gemüse, Brot, Blumen und frischen Fisch. Genau so aber auch Kleidung, Souvenirs, Mezcal und frisches Fleisch. Die Metzgereien sind dabei direkt in den Markt integriert.























Generell ist alles sehr geordnet und aufgeräumt. Glaubt man gar nicht, da ansonsten alles eher ungeordnet abläuft. Hier hat aber alles seinen eigenen Gang. Alle Metzger hier, alle Gemüsehändler dort. 



Neben den Sachen, die man auch in Deutschland an jeder Ecke bekommt, gibt es hier aber zum Beispiel massenhaft Papayas. Mangos eigentlich auch, deren Zeit ist allerdings gerade vorbei, sodass deren Anzahl bestimmt die nächsten Wochen nachlässt.

Rund um den Markt wimmelt es außerdem von kleinen Geschäften.  Am Wochenende soll hier auch alles voll mit Ständen sein, das werden wir uns dann in den nächsten Wochen nochmal genauer anschauen.
Eines dieser kleinen Geschäfte war ein Schokoladenladen. Schokolade hier ist ebenfalls anders. Auf Grund der Temperaturen gibt es keine bzw. wenig Tafelschokolade, dafür aber eine Kakao-Zucker-Masse, die grober ist, dafür aber auch nicht so schnell zerläuft. Außerdem wird Schokolade oft einfach nur als "heiße Schokolade" genutzt. Kakao kann immerhin nicht noch mehr schmelzen.




















$20 Pesos kostete hier der Schokoshake, umgerechnet ca. 1 Euro. Für die Größe und dafür, dass man sich seine Kakaobohnen vorher noch anschauen kann, absolut ok!

Dienstag, 1. August 2017

¡Aprendemos español!

Wir lernen Spanisch in der Sprachschule täglich von 8 bis 14 Uhr. Dabei arbeiten wir bis 11 Uhr mit einem Buch und ab 12 wird das freie Sprechen gelernt.



Am Ende des ersten Tages konnten wir uns vorstellen und Small-Talk halten. Zusätzlich haben wir einige Vokabeln zum Thema Badezimmer gelernt wie beispielsweise Handtuch oder auch Zahnpasta und das Alphabet. Schwierig ist der Unterricht auf alle Fälle nicht, denn manches ähnelt dem Englischen, manches dem Französischen und manches dem Italienischen.

Heute, am zweiten Tag, haben wir Zahlen gelernt, wichtiges Vokabeln zum Thema Essen und sind in der Lage eine Person sowohl äußerlich als auch mit Adjektiven, die ihre Persönlichkeit ausmachen, zu beschreiben.

- GANZ SCHÖN VIEL FÜR ZWEI TAGE! 






Dadurch, dass wir in kleinen Gruppen lernen, ist es aber viel intensiver und auch echt witzig teilweise. In den Gruppen ist das Sprachlevel gleich, es gibt also niemanden der herausragend Spanisch sprechen kann.






Abgesehen davon ist die Sprachschule ein wirklich schöner Ort, an dem man gerne lernt.